Urban Sketches in Berlin
Mittagspausen und Feierabende in Berlin

Seit März bin ich beruflich in Berlin engagiert. Meistens nehme ich den Zug am Montag morgen und fahre Mittwoch am frühen Abend wieder zurück nach Hamburg. Ich fülle oft die Mittagspausen oder die Zeit am Abend für Streifzüge durch Berlin und habe immer meine Tools zum Zeichnen und zum Malen dabei

Ich habe immer nur wenige Sachen dabei. Bleistifte, Fineliner, wasservermalbare Aquarellstifte, einen ganz kleinen Aquarellkasten und Skizzenblöcke im Taschenformat. Meine berufliche Anlaufstelle in Berlin ist Berlin-Mitte unweit vom Checkpoint Charlie. Von da aus kann ich vieles schon zu Fuß erreichen, was in Berlin sehenswert ist.

Auf dem Weg zurück nach Hamburg fahre ich immer über den S-Bahnhof Friedrichstr. um zum Hauptbahnhof in Berlin zu gelangen. Da mir manchmal die Zeit fehlt, habe ich in dem Fall die Szene mit meinem Handy festgehalten, um das dann später im Zug nach Hamburg zu skizzieren.

Ich habe dieses Paar in der U6 Richtung Tegel beobachtet. Auch in diesem Fall ist die Bleistiftskizze einige Zeit später anhand eines Fotos entstanden.

Mein Lieblingsplatz für Lunch ist das Restaurant "Little Green Rabbit", das sich ganz in der Nähe vom Checkpoint Charlie befindet. Hier werden die Salate zwar manchmal reichlich lieblos zusammengeknallt, um dem Ansturm in der Mittagspause Herr zu werden, aber die Salate und Suppen sind gut und abwechslungsreich, außerdem herrscht in dem Restaurant eine angenehme Atmosphäre. An dem Tag habe ich am Fenster gesessen und bei dem Blick nach draußen habe ich diesen Olivenbaum gesehen und gezeichnet.
Erklären muss ich noch die Kaffeespuren. Das Skizzenbuch, das ich hier verwendet habe, ist leider gegen Ende des Jahres 2017 einer nicht unerheblichen Menge von Kaffee zu Opfer gefallen. Beider befand sich in der selben Tasche. So gibt der Kaffee allen Skizzen einen gewissen Rahmen.

Dieses Bild ist am gleichen Tag am frühen Abend entstanden, nachdem es vorher ordentlich geregnet hatte.Die Frau am linken Rand hält noch den inzwischen zusammengefalteten Regenschirm in der Hand. Es ist der Blick in Richtung Checkpoint Charly. Auf der linken Seite ist der Zaun zu sehen, der von der Frau mit dem Regenschirm in Augenschein genommen wird. Dieser Zaun zeigt die ganze Geschichte der Teilung, der Mauer und der Wiedervereinigung in Schrift und Bild.

Gesehen an einem sonnigen Abend auf dem Gendarmenmarkt. Der Fahrradfahrer hat mir mehr Mühe gekostet als die Architektur des Doms

Auf dem Rückweg zurück nach Hamburg hatte mich in der Woche die Deutsche Bahn ausgebremst. Als ich am Hauptbahnhof ankam, wurde ich mit der einfachen Botschaft empfangen, dass mein Zug gestrichen wurde. Das bedeutete für mich eine zusätzliche Stunde Wartezeit. Ich habe mich also in Cafe gesetzt und diese Bank beobachtet, die zunächst leer war. Im Laufe dieser Stunde haben sich dort immer wieder Reisende niedergelassen, um kurz darauf wieder zu verschwinden. Das immer gleiche Thema dabei ist "Ich schaue in mein Handy und bekomme nicht mit, was um mich herum passiert". Zum Beispiel, dass man gerade gezeichnet wird :).

Diese kleine Skizze ist dann wieder nach einem Foto entstanden, das ich am Vorabend bei einem Spaziergang an der Spree gemacht hatte

Gesehen in der Bar des Hotels Mercure in der Schützenstraße. Das ist meine Bleibe für die Tage, die ich in Berlin bin. An dem Abend habe ich dort wieder gesessen, eine Kleinigkeit gegessen und diese Wurstschneidemaschine, die dekorativ auf dem Barthresen plaziert ist, in meinem Skizzenbuch mit den Kaffeespuren eingefangen.

Ab und an gehe ich auch in das Vapiano in der Friedrichstraße zum Lunch. Menschen, die essen und reden und dabei in ihrer jeweiligen Haltung immer nur wenige Sekunden verharren, sind nicht leicht zu skizzieren. Insbesondere die Hände stellten eine größere Herausforderung dar. Ich habe das Bild während meiner Mittagspause lediglich skizziert. Später am Abend habe das Bild dann noch einmal überarbeitet und weiterentwickelt.
